Bundesliga in Solingen 22.02 und 23.02 2014
Am 22.02 und 23.02 fanden in der Sparkasse Solingen die Runden 9 und 10 der 1.Deutschen Bundesliga statt. Die SG Solingen ging ersatzgeschwächt an den Start. Damit hatten wir leider keine Chance gegen den haushohen Favoriten aus Baden Baden.
Am Spitzenbrett hatte ich die Ehre und das Vergnügen gegen den 15. Weltmeister Viswanathan Anand zu spielen. Mit Schwarz und bei den vielen möglichen Gegner praktisch ohne Vorbereitung keine leichte Aufgabe. Doch schon in der Eröffnung konnte ich mit einem Bauernopfer die Initiative an mich reißen. Im weiteren Verlauf rechnet Anand sehr gut, verteidigt sich umsichtig und spielt schnell. Diese Mischung bringt mich dazu, langsam aber sicher in Zeitnot zu geraten. Durch einige Ungenauigkeiten meinerseits in Zeitnot, habe ich nach dem 40 Zug eine schwierige Stellung.
Aber es besteht noch Hoffnung da ich unter Qualitätsopfer eine Festung aufbauen kann. Wieder bin ich mit Fragen beschäftigt, wo soll ich am besten die Quali opfern, ist das eine Festung oder kann er sie durchbrechen, die allesamt dazu führen, dass mir die Zeit davon läuft. Anand trifft seine Entscheidungen relativ schnell und intuitiv und setzt mich dabei noch weiter unter Druck. Im 57. Zug dann kurz vor der Zeitkontrolle im 60. passiert mir das Missgeschick, der entscheidende Fehler Tf5. Erst zu spät bemerke ich, dass ich mit 57...Tg6 eine unüberwindbare Position aufgebaut hätte und der 15.Weltmeister hätte sich mit Remis zufrieden geben müssen. Nichtsdestotrotz ein verdienter Sieg für Anand und ich bin schon sehr gespannt, wie er sich im März im Kandidatenturnier in Chanty-Mansijsk schlägt.
Am Sonntag spielten wir dann gegen die starke Mannschaft aus Hockenheim. Besonders an den letzten beiden Brettern waren die Elovorteile für Hockenheim überwältigend. 400 und 500 Punkte. Trotz langem Kampf mussten sich die Solinger Jugendspieler an Brett 7 und 8 ihren übermächtigen Gegner geschlagen geben. Meine Partie an Brett 1 gegen das ungarische Supertalent Rapport endet nach 25 Zügen im total ausgeglichenen Turmendspiel remis. Die anderen Partien enden ebenso mit Punkteteilungen, sodass am Ende eine 5:3 Niederlage für Solingen feststeht. Doch mit einem 6. Zwischenrang kann man trotzdem zufrieden in die letzten 5 Runden gehen.
Wijk an Zee
Zum 76.Mal fand dieses Jahr im Jänner in dem kleinen niederländischen Städchen Wijk an Zee eines der stärksten und traditionsreichsten Turniere unserer Zeit statt. Unzählige Weltmeister und Weltklassegroßmeister nahmen seit 1938 an diesem Turnier teil.
Die Turniersieger sind Namen, die über viele Generationen unvergessen bleiben werden, so auch der Name des diesjährigen Turniersiegers Levon Aronian. Viele Partien und unvergessene Kombinationen wurden über die Jahre in Wijk gespielt, eine der schönsten Partien aller Zeiten Kasparov-Topalov wurde 1999 dort gespielt. Ich möchte gerne zwei wunderschöne Kombinationen aus der 8.Runde näher vorstellen.